
Denmark Open 2012
Grauenhaft! Grässlich! Peinlich! (Teil 2)
Turnierrunde 6 – Randers Fjord Golfclub
Motiviert von der annehmbaren Leistung des Masters of Clubs am Vortag, verkündete der Master of Rough: “Jetzt bin ich aber ‘mal an der Reihe!” Und tatsächlich, er setzte seine Ankündigung in die Tat um und ersparte seinen nicht vorhandenen Fans die übliche Enttäuschung. Der Master of Clubs dagegen baute wieder deutlich ab und über die Leistung des Masters of Disasters legen wir besser den Mantel des Schweigens, um ihm das sonst damit verbundene Gespött zu ersparen. Immerhin, beim abendlichen Billard-Turnier war der Master of Disaster mental wieder so weit hergerichtet, dass er seinen Konkurrenten keine Chance ließ.
Turnierrunde 7 – Norddjurs Golfclub
Überraschend aufgeräumt und guter Stimmung betraten die deutschen Masters am 7. Turniertag den Platz des Norddjurs Golfclubs. Der Alkoholkonsum des Vorabends und die Aussicht, dass die grausame Turnierwoche sich dem Ende neigte, waren wohl die beiden ausschlaggebenden Faktoren für dieses positive Stimmungsbild. Die beinahe freundschaftliche und kompetitive Atmosphäre jedenfalls kann nur der Grund für eine erneut ansprechende Leistung des Master of Clubs gewesen sein. Er verwies seine beiden Mitstreiter deutlich auf die Plätze. Glücklicherweise entging der Master of Disaster knapp einer schweren Verletzung, als er seiner Verzückung über den vierten fehlgeschlagenen Bunkerschlag an Loch 10 durch das Hochschleudern seiner Sand Wedge Ausdruck gab. Am Abend konnte der Master of Disaster noch seinen Gesamtsieg im Billard-Wettbewerb feiern. Freudentränen hatte der Master of Rough in den Augen, als ihm die goldene Ananas für seinen Dart-Gesamtsieg überreicht wurde.
Turnierrunde 8 – Skanderborg Golfclub
Die 8. und letzte Golfrunde der Denmark Open 2012 war für den Gesamtsieg bedeutungslos und – von allen Lasten befreit – gelang es dem Master of Rough, die beste Golfrunde hinzulegen, die in der gesamten Turnierwoche gespielt wurde. Wer dabei aber die Hoffnung hegte, dass die deutschen Masters in freundlicher Eintracht die finale Spielbahn der Denmark Open 2012 verlassen würden, der wurde von der Realität schnell eingeholt. Unisono erklärten der Master of Clubs und der Master of Disaster: “Dieser Platz war einer Denmark Open unwürdig. Er stellte keinerlei Anforderungen an die golferischen Fähigkeiten der Spieler. So etwas kann uns nicht motivieren, unser Potential abzurufen. Wenn der Master of Rough meint, durch seinen Sieg auf diesem Pilleplalle-Platz sein Können unter Beweis gestellt zu haben, dann soll er in diesem Glauben leben.” Der Master of Rough reagierte auf diese unsägliche Kommentierung seiner Leistung standesgemäß. Statt zu kontern, schwieg er auf der Rückfahrt nach Deutschland und belohnte sich bei einem Zwischenstopp bei Würger King mit zwei Doppel-Whoppern, einem riesigen Chicken-Burger und einer großen Tüte Pommes. Bei der Ankunft in Düsseldorf war ihm allerdings Erleichterung anzumerken, dass er die beiden anderen Fratzen jetzt für eine Weile nicht mehr ertragen muss.
Das Fazit
Wem gehört dieser Astralkörper?
- dem Master of Rough,
- dem Master of Disaster,
- dem Master of Clubs oder
- Taiger Wudds?
Bei der richtigen Lösung gewinnen Sie eine ganze Trainerstunde mit diesem Spieler. Einsendeschluss war gestern. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gegenwertes möglich, denn dann müssten Sie zuzahlen.
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Samstag, 19.05.2012, 11:27 Uhr: Die Frisur ist bereits im Eimer und der Kopf vom Vorabend noch dick. Der Master of Clubs, der Master of Disaster und der Master of Rough begeben sich auf die erste Turnierrunde der Denmark Open 2012. Jeder Schlag in die Wicken, und das sind reichlich, wird noch mit Humor genommen. Als Erklärung für die leistungsmäßige Schmalkost wird die seit Jahren bekannte Schallplatte aufgelegt: “Die Anfahrt war lang und anstrengend,” verkünden die Masters unisono. Die Einsicht, dass man von selbst erklärten Favoriten ein Mindestmaß an Leistungsbereitschaft und -willen erwarten kann, wird vom Selbstmitleid überstrahlt. Dennoch gewinnen die Masters dieser desaströsen Turnierrunde durchaus Positives ab: “Heute haben wir das Maximum herausgeholt und so viele Schläge gemacht, dass einer mal gerade 47 Cent gekostet hat. Das hat man nicht alle Tage”, verkündete einer der Masters freudestrahlend; nicht wissend, dass sich das Verhältnis Kosten pro Schlag in den nächsten Tagen noch verbessern wird. Der Vollständigkeit halber: Einen Gewinner gab es an diesem Tag auch, aber der will nicht genannt werden.
Die gute Nachricht: Der Preis pro Golfschlag konnte weiter gesenkt werden, nur 45 Cent pro Schlag. Dies bedeutet einen historischen Tiefstand, und das beim Wochenendtarif für die Greenfee. Zugleich bedeutet dies aber auch, dass das Spiel der Masters noch grausamer wurde. Zugegeben, der Platz war hügelig und das anzuvisierende Ziel oft nicht sichtbar. Dies kann jedoch nicht als Entschuldigung für solche Individuen gelten, die für sich reklamieren, begnadete Golfspieler zu sein. Besonders peinlich berührt musste man dabei vom Master of Rough sein, der vergeblich versuchte, mit einem Golfbuddy der neuesten Generation Herr der Lage zu werden und der mit mickrigen 15 Stableford-Punkten netto vom Platz ging. Die beiden anderen Mitkonkurrenten schafften zwar eine bessere Punktzahl, aber ohne dass dies der Rede wert wäre. Einen Sieger gab es auch, und es war derselbe wie am Vortag. Wiederum wollte er nicht genannt werden, um sich die Peinlichkeit zu ersparen. Die beiden anderen Disziplinen des Triathlon-Wettbewerbs endeten mit denselben Siegern wie am Vortag
Wiederum war ein hügeliger Golfkurs zu bespielen und der aufmerksame Leser wird erahnen, was sich auf dem Platz abspielte: Schläge über Schläge, Ballverlust auf Ballverlust, Fluch auf Fluch. “Wer einen solchen Golfkurs designed, den hätte man in der Antike in die Verbannung geschickt,” erregte sich der sonst so besonnene Master of Rough. Aber der Master of Rough und der Master of Disaster zeigten unter dem höhnischen Gelächter der wenigen Schaulustigen wenigstens Durchhaltevermögen und spielten die Runde geordnet zu Ende, während der Master of Clubs ab dem 10. Loch keinerlei Leistungsbereitschaft mehr zeigte und die Auskunft über seine Schlaganzahl verweigerte. Dass er damit noch als Dritter auf dem Leaderboard geführt wurde, war nur dem Umstand zu verdanken, dass keine weiteren Spieler für die Denmark Open 2012 gemeldet hatten. Nach Abschluss der Runde keimte bei der Turnierleitung und den bemitleidenswerten Zuschauern Hoffnung auf, als der Master of Clubs verkündete, dass er sich für den Rest der Woche lieber seiner Spielfilmsammlung widmen wolle, statt weiterhin diese lächerliche Sportart zu betreiben. Aber das hätte er auch seinem Friseur erzählen können. Der Sieger der dritten Turnierrunde war mit dem der ersten und zweiten identisch. Auch wenn er sich wieder nicht outen wollte, so wird der Leser mit Kombinationsgabe ihn dennoch ermitteln können. Ein Trostpflaster gab es am Abend für den Master of Clubs, der wenigstens die Billard-Runde gewinnen konnte.
Die Golfplätze wurden flacher, die Ergebnisse ein wenig besser. Hier und da wurde sogar ein Par gespielt und selbst der Master of Clubs zeigte wieder Einsatzwillen. Hier sorgten wohl der am Vorabend vernichtete Schierker Feuerstein und der köstliche Killepitsch für eine belebende Wirkung. Und tatsächlich erreichten der Master of Clubs und der Master of Rough endlich einmal ein Ergebnis unter 100. Viel helfen, tat dies freilich nicht, denn in der Netto-Wertung gelang den Beiden damit kein Vorstoß auf die vorderen Plätze. Aber Alle waren erleichtert ob dieses Hoffnungsschimmers.
Unsere dänischen Nachbarn zeigen Herz!
Der Masters-Sieger von 2010 hütet wie in jedem Jahr seine Form wie ein Staatsgeheimnis. Er lebt nach seiner Rückkehr aus Desert Hills zurückgezogen und trainiert an geheimen Orten. Zwar ist auch der Master of Rough inzwischen in die Jahre gekommen und seine körperliche Statur zeigt einige erste ausladende Tendenzen, aber sein Ehrgeiz wird ihm erhalten geblieben sein.
Und zur Untermauerung seiner neuen Lebenseinstellung wird der Master of Disaster erstmals mit seinem Dream Car zu den Denmark Open 2012 anreisen. Dazu die Erläuterung des Master of Disaster: “Es gibt keine sauberere und umweltschonendere Art zu reisen. Mit meinem Dream Car habe ich den Konsum fossiler Brennstoffe (er meint Diesel, Anmerkung der Redaktion) minimiert. Mit Sonnenenergie und der umweltschonenden Verbrennung meines Mülls produziere ich Strom, der über ein kompliziertes Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff dient. Damit gewinne ich bis zu 60% der Energie, die für den Betrieb meines Dream Cars notwendig ist. So zeige ich der Welt, wie Nachhaltigkeit im Sinne des Umweltschutzes zu verstehen ist.” Sicherlich wird es nicht mehr lange dauern, bis der Master of Disaster den Umbau der Golfplätze dieser Welt zum Zwecke des Umweltschutzes zu Naturparks fordert. Spätestens dann wird es der Fall sein, wenn der Master of Disaster bei den Denmark Open 2012 sein Disaster erlebt haben sollte.
Schadenswahrscheinlichkeit beim Auftreten der Masters derart hoch, dass die zu erwartenden Versicherungsprämien durch den laufenden Haushalt des kleinen Örtchens nicht abgedeckt sind. Daher appelliert der Bürgermeister von Følle Strand an potenzielle Sponsoren und hat dabei insbesondere deutsche Geldgeber im Visier: “Wir sorgen dafür, dass unsere deutschen Nachbarn für eine volle Woche von den dunkelsten Gestalten, die gewöhnlich in Deutschland sesshaft sind, befreit sein werden. Dafür erwarten wir eine kleine Kompensation in finanzieller Form. Das ist nur fair!” Die deutsche Bundeskanzlerin Angelika Märkel unterstützt das Ansinnen des dänischen Lokalpolitikers: „Von staatlicher Seite sind uns aber die Hände gebunden, unsere Gelder gehen nach Griechenland, Portugal und Spanien. Hier ist jetzt die freie Wirtschaft gefordert.“ Ein erster Dämpfer kommt allerdings vom Vorstandsvorsitzenden des Weltunternehmens VauWeh, Martin Sommerweizen: „Das ist eine vollkommen unberechtigte Forderung der Politik. Das Geld ist bei mir besser aufgehoben, als es für die Ausrichtung eines Golfturniers zu verwenden, das bis auf den Bürgermeister von Følle Strand und diese Skandal-Golfer keiner will. Im Jahr 2011 habe ich lächerliche 17 Mio. € verdient. Die Priorität muss es sein, zunächst mich gerecht zu entlohnen.” Man darf gespannt sein, wie man das Problem im Osten Dänemarks löst.
”Ich bin in der Form meines Lebens,” lässt der Master of Clubs vermelden. Stimmt, seine Außenmaße sind noch beeindruckender geworden. Hat sich der Master of Clubs in den Vorjahren bereits kaum auf die Denmark Open vorbereitet, so lässt er es in diesem Jahr noch ruhiger angehen. “Vor dem 19. Mai werde ich keinen Schläger in die Hand nehmen. Meine spielerischen Fähigkeiten reichen auch so, um meine Konkurrenten vom Platz zu fegen.” Nun denn, vielleicht sollte er sich vor Augen führen, dass sein letzter Sieg bei den Denmark Open entgegen seiner alljährlichen Ankündigungen bereits drei Jahre zurück liegt. Aber Realitätssinn war noch nie seine Stärke.