Masters gehen in die Politik (09.01.2017)

Peinliche Pest Januar 2017

Bundestagswahl 2017

Masters stellen sich zur Wahl

Zwei neue Parteien werben um die Gunst der Wähler

Als national wie international erfolglose Golfer haben die Deutschen Masters es am eigenen Leib erfahren: Not, Elend, Leid, Frustration, Demütigung, Demotivation und Depressionen. Zwei Bundeskanzler und eine Bundeskanzlerin haben sie während ihrer knapp 20-jährigen Golfkarriere erlebt. Aber weder Hällmut Hohl noch Gerhard Schnöder noch Angelika Ferkel haben die erhofften gesetzlichen Änderungen auf den Weg gebracht, um in ihrer Existenz permanent gefährdeten Golfern ein Grundeinkommen zu sichern. Minderheiten haben auf der Agenda der großen politischen Parteien eben keinen Platz. Deshalb nehmen die Deutschen Master ihre Geschicke jetzt selbst in die Hand und gehen in die Politik. Gleich zwei neue Parteien stellen sich im Bundestagswahlkampf 2017 den Wählern, weil sich die Deutschen Masters auf keinen Spitzenkandidaten haben einigen können. Gleichwohl bilden die DEP (Deutsche Exit Partei) und die AfG (Alternative für Golfer) eine Fraktion, wobei die DEP in den Regionen südlich der Main-Linie und die AfG in den Gebieten nördlich der Main-Linie antreten wird. Die Peinliche Pest stellt die beiden Parteien, ihre Ziele und ihre Kandidaten in ihrer heutigen Ausgabe vor.

Beide Parteien wurden im Rahmen des Saufgelages anlässlich der 60-jährigen Geburtstage des Master of Woods und des Master of Disaster im Oktober 2016 gegründet. Die für eine bundesweite Kandidatur der beiden Parteien notwendigen 27.678 Unterstützungsunterschriften waren mit den Wahlversprechen „Wegfall der Alkoholsteuer“ und „Jedem seine Tüte, den high sein heißt frei sein“ in den einschlägigen Kreisen binnen weniger Tage zusammengetragen. Der Slogan beider Parteien ist ebenso einleuchtend wie primitiv:

Make Germany Great Again

 

DEP (Deutsche Exit Partei)

Boris WoodsBoris MaltGründungsvater der Deutschen Exit Partei (DEP) ist der arbeitsscheue Boris Woods (mit bürgerlichem Namen Master of Woods). Ihm zur Seite steht sein Partei-Vize Boris Malt (mit bürgerlichem Namen Master of Malt), der jüngst sein aktives Arbeitsleben aufgrund permanenter Müdigkeit und Erschöpfung beenden musste. Die DEP ist die radikalere der beiden neuen Partien. Für sie gibt es nur ein Ziel: Deutschland muss raus aus der EU.

Dazu Boris Woods: „Wir Deutschen sind in der EU die Deppen. Die ausländischen Golfer nehmen uns bei den heimischen Turnieren die Startplätze weg, so dass miese Spieler wie ich keine Chance haben anzutreten. Ich tät´ zwar eh nicht gewinnen, aber ich hätte wenigstens das gute Gefühl, dabei sein zu dürfen. Und was tut die Regierung für uns notleidende, arbeitslose Golfspieler? Nichts! Pro Woche überweist Deutschland 300 Millionen Euro an die EU und wir bekommen noch nicht einmal Hartz IV. Das wird sich ändern, wenn die DEP zusammen mit der AfG die Regierung bildet.

Benachteiligte Golfer erhalten unter unserer Regierung eine monatliche, staatliche Unterstützung in Höhe von 5.000 Euro zuzüglich einer privaten Krankenversicherung mit Chefarztbehandlung und Einzelzimmeranspruch. Allerdings wird die monatliche Unterstützungszahlung dann ab einem Einkommen von 250.000 Euro pro Jahr angerechnet und pro Tag Krankenhausaufenthalt ist ein Eigenanteil von 15 Euro zu zahlen. Weit oben auf der Liste unterstützungswürdiger Berufsgruppen stehen auch die Banker, die zu Tausenden auf der Straße stehen und keine Möglichkeit mehr haben, die Milliarden von Kundengelder zu verzocken, die auf unverzinsten Sparkonten ´rumdümpeln. Diese Branche werden wir übrigens durch einen Mindestzins für Einlagen und Kredite sowie Aufhebung des Wucherzinsverbots wiederbeleben. Noch schlimmer ergeht es nach den zahlreichen Gesundheitsreformen den Ärzten. Kaum eine Praxis wirft heute noch einen akzeptablen Gewinn ab. Der Zweit-Porsche musste in Einzelfällen bereits geopfert werden und erste Arztgattinnen wurden in einem nicht standesgemäßen, in vielen Fällen sogar gebrauchten Ford Cabrio gesichtet. Hier müssen wir die Unterstützungszahlungen aufgrund des der Ärzteschaft zustehenden Lebensstandards natürlich höher ansetzen. Allerdings wird die kostenlose Krankenversicherung wegfallen und der Arzt muss sich selbst behandeln. Ähnliche Modelle sind für andere, benachteiligte Berufsgruppen denkbar. Die Liste ist lang.“

Der Master of Malt ergänzt: „Glauben Sie mir, der EU-Austritt wird auch für mich hart. Ich werde auf meinen geliebten Malt-Whisky verzichten und meinen Pegel mit schnödem Doppelkorn hochhalten müssen. Statt britische Ale-Spezialitäten werde ich deutsches Einheitsgebräu von Aldi und Lidl oral verklappen müssen. Aber wir müssen alle Opfer bringen, damit es uns Deutschen bald wieder gut geht. Die Durststrecke wird sich am Ende jedoch für uns alle lohnen.“

Boris Woods und Boris Malt und der britische Außenminister Boris Johnson stehen im Übrigen in einem engen Kontakt und tauschen sich regelmäßig aus.

 

AfG (Alternative für Golfer)

Donald DisasterParteivorsitzender und Gründer der Alternative für Golfer (AfG) ist der stets sachliche und besonnene Donald Disaster (mit bürgerlichen Namen Master of Disaster). Der Slogan der Partei „Dumm. Dämlich. Doof.“ spricht die Mehrheit der Deutschen Bevölkerung an. Und auch der Name der Partei „Alternative für Golfer“ ist klug gewählt. In Deutschland spielen knapp 640.000 Menschen Golf. Fast 600.000 von ihnen sind volljährig und damit wahlberechtigt. Rechnet man (Ehe-)Partner, volljährige Kinder und Geliebte hinzu und subtrahiert die verlustig gegangenen Ehepartner und die Nicht-Wähler, so ergibt sich allein hieraus ein Potential von ca. 1,45 Millionen Wählerstimmen in Deutschland. Die restlichen, für einen Wahlsieg erforderlichen Stimmen sollten mit platten und substanzlosen Wahlversprechen leicht zu erringen sein.

Die Alternative für Golfer gilt als die gemäßigtere der beiden neu gegründeten Parteien. Einen direkten EU-Austritt fordert die AfG nicht. Dies ist ein kluger Schachzug, denn die Bewohner nördlich der Main-Linie gelten eher als EU-Befürworter. Die AfG konzentriert sich eher auf deutsche Stärken, Tugenden und Kompetenzen und stellt sie in ihrem Wahlkampf in den Vordergrund.

Als Spitzenkandidat der AfG wird Donald Disaster im Bundestagswahlkampf 2017 nicht auftreten. Er ist eher der Denker und Lenker im Hintergrund. An vorderster Front wird daher Donald Clubs (mit bürgerlichem Namen Master of Clubs) auftreten und die Partei nach außen repräsentieren. Der Master of Clubs gilt als ein welterfahrener Nichtsnutz, der immer einen guten Spruch auf den Lippen hat.

Das Wahlprogramm der AfG steht bereits. Niemand kann es besser darlegen als der Spitzenkandidat der AfG, Donald Clubs, selbst. Daher druckt die Peinliche Pest an dieser Stelle exklusiv ein Interview mit Donald Clubs ab. Eigentlich ist es kein Interview, sondern ein Monolog. Aber so können Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, am besten ein Bild darüber machen, wie geil diese Partei und dieser Typ sind:

Donald Clubs„Ich frühstücke hier, gebe dieses Interview und mir gegenüber sitzt meine Frau. Ich liebe die Frauen, aber sie ist die Einzige, die ich abbekommen habe. Aber sie ist wirklich toll, besonders, weil sie die Einzige ist, die es mit mir aushält. Und sie hat den besten Ehemann der Welt. Ich bin ein toller Ehemann. Der geilste Typ der Welt eben.

Warum ich jetzt Politik mache? Weil Deutschland so einen wie mich jetzt braucht. Deutschland braucht keine kompetenten, sympathischen und diplomatischen Politiker mehr. Die brauchen so einen Typen wie mich: Arrogant, senil, streitsüchtig und ohne jede Ahnung.

Schaut euch doch die Angelika Ferkel an. Die sitzt die Probleme mit ihrem dicken Hintern doch nur aus. Da kommt doch nur Kacke raus, im wahrsten Sinne des Wortes. Und dieser Sickmal Gabriel. Selbst beim Kindermachen ist der lahmarschig. Mit 57 hat der gerade das Dritte zustande gekriegt. Das arme Kind, wenn es genauso wird wie der Sickmal. Ich habe viele Kinder. Zwar nur Eins mit meiner Frau, die Liste meiner Alimentenzahlungen wollt ihr aber nicht sehen. Bin halt ein geiler Typ.

Und diese Grünen! Labern dauernd was von Energiewende. Bullshit! Wisst ihr, Windräder töten Vögel. Wenn ich meinen Hund vom Sofa trete, kann ich drei Jahre in den Knast kommen. Und die Grünen wollen diese Tötungsmaschinen. Nee Leute, ich steh für Atomkraft. Die stinkt nicht, die riecht man nicht und die ist billig. Die Vögel bleiben am Leben. Und wir vielleicht auch. Und immer dieses Gefasel vom Klimawandel. Leute, das ist alles nur Wetter.

Über die FDP diskutiere ich nicht, die haben kein Profil. Na ja, können ja nicht alle so geil sein wie ich. Mit denen von der AfD werde ich reden. Die sind mir sympathisch. Die kriege ich bestimmt dazu, mit mir ne Mauer um Deutschland rum zu bauen. Natürlich aus Aluminium. Das ist ja mein Business. Dann kommen auch nicht mehr all die Leute zu uns, die so komisches Essen mitbringen und sich in die Luft sprengen. Wer will schon Döner, Pizza, Couscous, Manakish oder diese ekeligen rohen Fische? Leute, esst Schweinsbraten oder Eisbein mit Semmelknödeln. Das ist gehaltvoller und gesünder. Leckere deutsche Kost eben.

Die von der Peinlichen Pest halten mir hier zum Interview ein japanisches Mikrofon hin. Das zeigt doch unser Problem. Warum zum Teufel soll ich in ein japanisches Mikrofon sprechen? Oder ist es koreanisch? Kenn mich da nicht aus, die Hieroglyphen kann doch keine Sau lesen. Die sollen doch erstmal anständig schreiben lernen. Warum gibt es diesen asiatischen Schrott hier überhaupt zu kaufen? Die von der Peinlichen Pest sollen mir ein deutsches Mikrofon vor die Nase halten. So´n geiles Teil von Sennheiser. Deutsche Spitzentechnik. So gehört sich das. Nur da sprech´ ich rein. Und ich will auch nicht mit Karren von Japanern, Koreanern oder Franzmännern durch die Gegend fahren. Und was soll das mit dem Rindfleisch aus Argentinien und dem Käse aus Holland? Nee, Leute, es geht doch nichts über ein gutes Deutsches Rind oder Schwein aus der Massentierhaltung. Dann fresst ihr direkt die Antibiotika mit und müsst nicht dauernd zum Arzt rennen, weil euch der Hals weh tut. Und im Käse machen, bin ich echt Spezialist. Ihr wisst ja, ich bin ein toller Typ.

Leute, fahrt lieber VW. Ist doch grandios, wie die die Autokäufer verarscht haben. Die Idee hätte glatt von mir sein können. Echt geil. Ihr könnt auch die Modelle von Opel und Ford kaufen, die in Deutschland gebaut wurden. Oder nen gebrauchten Daimler, BMW oder Audi – für nen Neuen habt ihr ja keine Kohle. Hey Leute, wenn ihr macht, was ich toller Typ euch sage, dann habt ihr alle bald wieder Jobs. Könnt Autos bauen oder Autobahnen oder was anderes made in Germany.

Made in Germany muss sein, das schreibt euch hinter die Ohren. Nur so wird Deutschland great again. Vergesst den ganzen Textilkram und die Fernseher aus Asien. Was? Deutsche Fernseher gibt es nicht? Na, dann guckt ihr eben kein Fernsehen. Da erzählen die euch eh nur Schrott. Aber was anzuziehen habt ihr. Schicke Kleider aus Jute. Gab es früher auch schon mal. Tradition ist gut.

Und wenn wir dann nur noch Made in Germany haben, dann gibt es auch keine Computer und Roboter mehr. Dann macht ihr alles per Hand und mit Werkzeug aus gutem deutschen Stahl. Ich habe natürlich was Anderes zu tun, denn ich bin genial. Das bringt noch mehr Jobs. Und ihr surft dann auch nicht mehr den ganzen Tag im Internet rum und müsst Euch nicht mehr den Mist anhören, den andere Leute euch erzählen wollen. Ich bin grandios und fantastisch, ich werde euch schon sagen, was ihr machen müsst.

Ach Leute, ich liebe euch einfach. Heute ist so ein schöner Tag. Ich kann euch den größten Scheiß erzählen und ihr glaubt mir. Ich habe schon viele tolle Tage erlebt. Heute ist einer der besten. Der Tag, an dem ich Kanzler werde, wird natürlich noch grandioser sein. Wir werden dann viele Jahre viel Spaß miteinander haben. Ich zumindest mit euch. Ich liebe euch echt! Ich liebe nur mich mehr. Und natürlich meine Frau.“

Soweit die Ausführungen von Donald Clubs.

Donald RoughIn einer Regierung unter Führung der DEP und AfG wird Donald Rough (mit bürgerlichem Namen Master of Rough) das neu gebildete Superministerium übernehmen. Im neuen Superministerium werden das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesministerium des Inneren, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Bundeministerium für Bildung und Forschung sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zusammengefasst.

Die Ziele von Donald Rough sind klar umrissen: „Deutschland muss weg von der Subventionsmentalität. Brachliegendes Ackerland und unwirtschaftliche Bauernhöfe werden enteignet, dem Staat zugeführt und in Golfplätze umgewandelt. Dies hat mehrere, positive Effekte: Die Fläche für den Getreide- und Gemüseanbau sowie für die Viehzucht wird künstlich verknappt. Dies treibt die Preise für Lebensmittel nach oben und der Staat kann sich von der Subventionierung der landwirtschaftlichen Betriebe verabschieden. Die Auswirkungen dieser Maßnahme auf die Umwelt sind ebenfalls positiv. Durch die reduzierten Viehbestände sinkt die Nitratbelastung des Bodens. Die Anzahl der Viecher, die den Boden direkt durch ihre Exkremente oder indirekt durch Gülle verunreinigen, sinkt deutlich. Zeitgleich fördert die steigende Anzahl von Golfplätzen die Volksgesundheit. In diesem Umfeld werden Tausende von neuen Arbeitsplätzen entstehen: Greenkeeper, Golftrainer und Golfplatzbetreiber werden zukünftig zu den führenden Berufsgruppen gehören. Umherfliegende Golfbälle werden für eine natürliche Reduktion der älteren, reaktionsärmeren Bevölkerung sorgen. Dies entlastet neben den Krankenkassen insbesondere auch die Rentenversicherungsträger nachhaltig. Freiwerdende Steuergelder werden wir für die Finanzierung von Kinderhorten einsetzen, die in der Nähe von Golfplätzen errichtet werden. Dies ermöglicht gestressten Eltern die gemeinschaftliche Entspannung beim Golfsport ohne das Geplärre ihrer Kinder.

Kritiker einer bevorstehenden Lebensmittelknappheit kann ich beruhigen. Die Industrie hat sich wieder einmal vorausschauend gezeigt und durch die Akquisition des US-Unternehmens Montesano durch die Firma Mayer in Leverkusen ist eine ausreichende Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem, dazu noch gen-manipuliertem Saatgut sichergestellt. Wir sorgen dafür, dass Deutschland great again wird.“

Die Peinliche Pest wird über die weitere Entwicklung der beiden Parteien bestimmt nicht berichten.

Zurück zur Stelle, von der Ihr gekommen seid, geht es…..hier.

Zum vorherigen Bericht in der Chronologie geht es…..hier.

Zum nächsten Bericht in der Chronologie geht es…..hier.

 

 

Back
Top
Home